Die Geißelung Jesu Christi
April 2, 2022
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In den Evangelien wird die Geißelung Jesu Christi mit einem einzigen Satz wiedergegeben: Er wurde ergriffen und gegeißelt. Die vollständige Grauenhaftigkeit der Bestrafung wird in dieser Kurzfassung jedoch nicht zum Ausdruck gebracht. 

„Die Geißelung war eine äußerst barbarische Strafe. Das Opfer wurde von mehreren Peinigern so lange geschlagen, bis die Peiniger müde wurden und das Fleisch des Verbrechers in blutigen Fetzen herabhing.” (Blinzler, Der Prozess Jesu, Seite 321). 

Für die Geißelung verwendeten die Römer eine Waffe namens Flagrum. Es handelte sich um eine Peitsche mit Seilen oder Lederriemen. An den Lederriemen waren Metall- oder Knochenstücke befestigt. Diese wurden Plumbate genannt. Sie wurden hinzugefügt, um extreme Schmerzen zu verursachen. 

„Die Tatsache, dass Simon von Cyrene den Kreuzesbalken für Jesus tragen muss und dass Jesus so schnell stirbt, kann durchaus auf die Folter der Geißelung zurückzuführen sein, bei der andere Verbrecher manchmal schon starben.” (Pesch, Markusevangelium II - Seite 467). 

Dr. Frederick Zugibe kommentiert die Auswirkungen einer Geißelung: 

„Große schwarz-blaue und rötlich-violette Blutergüsse, Risswunden, Risse, Kratzer, Beulen und Schwellungen... auf der gesamten Vorder- und Rückseite des Körpers des Opfers... Die Atmung des Opfers wird stark beeinträchtigt, da die schweren Schläge auf den Brustkorb bei jedem Versuch, Luft zu holen, unerträgliche Rippenschmerzen und Verrenkungen verursachen. Die Zwischenrippenmuskeln, die sich zwischen den Rippen und der Rücken- und Brustmuskulatur befinden, lösen Blutungen aus. Die Lunge wird zerfetzt, stark gequetscht und kollabiert sogar oftmals, was alles zu den überaus starken Schmerzen beiträgt.”

Der Schmerz und der Blutverlust führen zum Kreislaufschock. Blut trieft aus den Venen und Kapillaren des Opfers. Die Angriffe auf die Rückenmuskulatur führen zu quälenden Schmerzen in der Wirbelsäule und dann im Gehirn. Je tiefer die Wunden werden, desto mehr Blut spritzt bei jedem Herzschlag aus den Arterien. 

Das Grabtuch von Turin zeigt hantelförmige Abdrücke auf dem Körper Jesu, die durch die Geißelung verursacht wurden. Sie reichen von den Schultern bis hin zu den Knöcheln. Christus wurde nicht nur auf diese eine Art und Weise gefoltert, sondern Er litt außerdem unter der Demütigung, von Menschen, die Er selbst erschaffen hatte, ausgepeitscht zu werden. Von denjenigen bestraft zu werden, die nur durch Seine eigene Macht existierten. Und während Er von Seinen Feinden angegriffen wurde, ließen Ihn sogar Seine Freunde im Stich.

„Und Er wurde durchbohrt um unserer Frevel willen, zerschlagen wegen unserer Missetaten. Züchtigung für unser Heil lag auf Ihm, durch Seine Wunden ward uns Heil zuteil.” Isaias 53,5. 

Und der Spott, die Dornenkrone und die Kreuzigung standen Ihm sogar noch bevor.

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